Kigakonzeption

 

Konzeption Kindergarten

 „Möwennest“

 

 

 

Inhaltsverzeichnis

1.Struktur im Möwennest

1.1 Gruppenstruktur

1.2 Tagesablauf

1.3 Freispiel
1.4 Pädagogische Angebote
      1.4.1 Aufenthalt im Freien
      1.4.2 Ausflüge als unsere kleinen Bildungsreisen
      1.4.3 Bilderbuchkino in der Bibliothek Neuenhagen
      1.4.4 Holzwerkstatt
      1.4.5 Keramikwerkstatt
      1.4.6 Interessentag
      1.4.7 Kinderchor „Kleine Seeräuber“
      1.4.8 Kleine Schulstunde
      1.4.9 Sportstunde in der Gartenstadthalle

1.5       Ruhezeiten

1.6       Eingewöhnung und Übergänge

 

2.Pädagogische Arbeit

2.1 Unser Bild vom Kind

2.2 Partizipation und offene Arbeit

      2.2.1Freispiel

      2.2.2 Angebote und Projekte

      2.2.3 Essensversorgung

2.3 Bildung in der Kita / Grundsätze der elementaren Bildung

      2.3.1 Bildungsbereich Körper, Bewegung und Gesundheit

        2.3.2 Bildungsbereich soziales Leben

        2.3.3 Bildungsbereich Sprache, Kommunikation und Schriftkultur

        2.3.4 Bildungsbereich Musik

        2.3.5 Bildungsbereich Darstellen und Gestalten

        2.3.6 Bildungsbereich Mathematik und Naturwissenschaften

 

3. Die Bedeutung der Spieltätigkeit

 

4. Dokumentation

4.1 Portfolio

4.2 Grenzsteine der Entwicklung – Beobachtungsinstrument u. Frühwarnsystem

4.3 Beobachtungsverfahren „Meilensteine der Sprachentwicklung“

4.4 Sprachstandfeststellung

 

5.Zusammenarbeit mit Eltern

 

 

 

 

 

 

1.Struktur im Möwennest

Unser Möwennest besteht aus einem kleinen sowie einem großen Bereich, welcher durch einen langen Flur mit integriertem „Winkefenster“ verbunden ist. Im ersten Obergeschoss unseres Hauses werden in 7 Gruppenräumen insgesamt ca. 116 Kinder betreut. Neben den Gruppenräumen stehen uns eine Kinderküche, eine Galerie, ein kleines Büro sowie zwei große Flure zur Verfügung.

  1.  

1.1 Gruppenstruktur

 

Das Möwennest beherbergt 6 altersgemischte Bezugsgruppen, in denen Kinder im Alter von 2- 7 Jahren von insgesamt 12 pädagogischen Mitarbeitern betreut werden.

Diese sind wie folgt unterteilt:

 

            4 Bezugsgruppen a 17 Kindern mit einer festen Bezugspädagogin

            1 Bezugsgruppe a 14 Kindern mit einer festen Bezugspädagogin

            1 Bezugsgruppe a 34 Kindern mit 3 festen Bezugspädagoginnen

 

Neben den genannten Bezugspädagoginnen bereichern vier weitere pädagogische Fachkräfte das Möwenteam, welche flexibel in den einzelnen Bezugsgruppen eingesetzt sind.

Am Vormittag werden wir zudem von den pädagogischen Fachkräften des Hortbereiches unterstützt.

 

1.2 Tagesablauf


06:00 –  07:00 Uhr     Hausfrühdienst im Erdgeschoss

ab          07: 00 Uhr    Frühdienstbetreuung im Bereich des großen Möwennestes (Treppenaufgang rechts)

07.45 –  08:30 Uhr     offenes Frühstück auf der Galerie

08:00 –  10:30 Uhr     Freispiel mit integrierten Angeboten und Projekten

09:30 –  11:30 Uhr     Spiel im Garten, Spaziergänge in der Umgebung und kurze Ausflüge

11:00 –  12:00 Uhr     Mittagessen

12:00 –  14:00 Uhr     Ruhezeit mit der Möglichkeit zu schlafen bzw. zu ruhen

14:00 –  15:00 Uhr     Vesper

14:30 –  17:00 Uhr     Freispiel im Garten oder im Kitabereich

17:00 –  18:00 Uhr     Hausspätdienst im Erdgeschoss

 

1.3  Freispiel

 

„Ein Kind lernt nur dann erfolgreich, wenn es verliebt ist in den Gegenstand.

Und Liebe oder Verliebtheit verlangt Freiheit.“

 

Loris Malaguzzi

 

 

In unserem Alltag möchten wir unseren Kindern größtmögliche Freiheit für ihre individuelle Entwicklung bieten. Aus diesem Grund erfolgt unser pädagogisches Handeln auf vielfältige Art und Weise in gruppenübergreifender Form. So können sich alle Kinder in den zahlreichen Freispielsituationen frei im gesamten Möwenbereich bewegen und ihren ganz eigenen Interessen folgen. Hierzu stehen ihnen mit den verschiedenen Gruppenräumen gleichzeitig diverse Themenräume zur Verfügung.

 

1.4 Pädagogische Angebote

 

Innerhalb unserer Freispielzeit finden regelmäßig Angebote und Projekte in den einzelnen Gruppenräumen oder im Garten statt. Diese können gruppenintern als auch gruppenübergreifend erfolgen und richten sich nach den aktuellen Themen der Kinder.

 Zu unseren fest integrierten Angeboten zählen:

 

  1.  

           1.4.1 Aufenthalt im Freien

 

Frei nach dem Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung“, verbringen wir viel Zeit im Freien. Hierzu nutzen wir nicht nur unseren Kitagarten, sondern auch den Hortspielplatz, einen kleinen Teil des nahegelegenen Waldes, den Spielplatz am Hellpfühlepark und machen kleine Erkundungsspaziergänge in der Umgebung. ​​​​​​

1.4.2 Ausflüge als unsere kleinen Bildungsreisen

 

Kinder wollen die Welt entdecken - wir wollen sie dabei unterstützen.

Aus diesem Grund führen wir regelmäßig gruppeninterne als auch gruppenübergreifende Ausflüge an diverse Orte und Schauplätze in Berlin und Brandenburg durch. Hier werden viel Kompetenzen unterstützt wie zum Beispiel…..​​​​​​​​​​​​​​

 

1.4.3 Bilderbuchkino in der Bibliothek Neuenhagen

 

Wir nehmen mit großer Freude das Angebot der Bibliothek Neuenhagen wahr und besuchen diese im rotierenden System einmal monatlich zum Bilderbuchkino. Darüber hinaus nutzen wir natürlich auch gern die Möglichkeit, die Räume und Begebenheiten der Bibliothek kennenzulernen und leihen uns Bücher für den Kitaalltag aus.​​​​​​​

 

1.4.4 Holzwerkstatt

 

In den Räumen unserer Holzwerkstatt kann in geleiteten und freien Angeboten der individuellen Kreativität nachgegangen werden. Hierbei handelt es sich um ein zeitlich flexibles Angebot.​​​​​​​

 

1.4.5 Interessentag

 

Der Interessentag lädt unsere Kinder jeden Freitag dazu ein, ihren individuellen Interessenslagen nachzugehen. Hierzu bieten alle anwesenden pädagogischen Fachkräfte vielfältige Aktionen an, welche von den Kindern im Vorfeld ausgewählt werden können.​​​​​​​

 

1.4.6 Keramikwerkstatt

 

Im Raum der Tintenfischgruppe finden unsere kleinen Künstler und Töpferinteressierten alle dafür benötigten Materialien. Als Besonderheit verfügt unser Haus sogar über einen eigenen Brennofen​​​​​​​

 

1.4.7 Kinderchor „Kleine Seeräuber“

 

Bei Interesse können Kinder ab dem Alter von 5 Jahren unseren Kinderchor besuchen. Dieser trifft sich wöchentlich zu einer gemeinsamen Chorprobe. Darüber hinaus begeistert er jährlich, beispielsweise die Senioren der Gemeinde, mit klangvollen Auftritten. ​​​​​​​

 

1.4.8 Kleine Schulstunde

 

In der „Kleinen Schulstunde“ dürfen unsere Schulstarter in den Räumlichkeiten der Hans- Fallada Grundschule bereits erste Schulluft schnuppern und haben somit die Möglichkeit einer ersten Orientierung.​​​​​​​

 

1.4.9 Sportstunde in der Gartenstadthalle

 

Hierzu suchen wir, in einem rotierenden System mit jeweils zwei Bezugsgruppen, wöchentlich die gegenüberliegende Gartenstadthalle auf. Somit hat jedes Kind ca. 2 Mal monatlich die Möglichkeit, sich in der Turnhalle zu bewegen und sportlich zu erproben.​​​​​​​

 

1.5 Ruhezeit

 

In der Zeit von 12:00 bis 14:00 Uhr bieten wir allen Kindern die Möglichkeit, sich auszuruhen oder ihrem Schlafbedürfnis nachzukommen.​​​​​​​

 

1.6 Eingewöhnung und Übergänge

 

Um bereits noch vor dem ersten Tag im Möwennest einen ersten Eindruck zu erlangen, bekommen alle Kinder einen Brief mit ersten Informationen und einer Einladung zum Kennlernnachmittag ausgehändigt/zugesendet.

Am Kennlernnachmittag, beziehungsweise an einem individuellen Ausweichtermin, können sie dann das Möwennest erkunden und ihre zukünftigen Bezugserzieherinnen kennenlernen. Ihre Eltern werden mit dem Bereich ebenso vertraut gemacht und erhalten Antworten auf ihre Fragen.

Kinder, die bereits den Krippenbereich unseres Hauses besuchen, kommen darüber hinaus schon viele Wochen zuvor regelmäßig zum Spielen zu uns. Anfangs noch in Begleitung der Bezugserzieherinnen, erlangen sie nach und nach das Vertrauen und die Sicherheit, um sich auch an unserer Seite auf Entdeckungstour begeben zu können.

Kinder, die neu in unsere Kita kommen, möchten wir ebenfalls eine sanfte Eingewöhnung ermöglichen.

Hierzu können sie in den ersten Tagen gemeinsam mit Mama oder Papa für einige Stunden in unseren Kitaalltag hineinschnuppern. Der spätere Loslösungsprozess wird individuell an die Bedürfnisse des Kindes angepasst und mit der Bezugserzieherin sowie den Eltern abgesprochen.

 

2. Pädagogische Arbeit

 

2.1. Unser Bild vom Kind

 

Wir sehen das Kind als eigenständige Persönlichkeit mit Wünschen, Interessen, Bedürfnissen und Gefühlen. Wir stärken es in der Entwicklung und    Entfaltung seiner Individualität und holen es dabei dort ab, wo es sich befindet.

Um ein Verständnis für sich selbst und andere in der Gemeinschaft zu entwickeln, benötigt das Kind soziale und emotionale Kompetenzen. Wir begegnen ihm mit Respekt und Wertschätzung und begleiten das Kind bei seiner Selbstfindung.

Das Kind lernt im und durch das Spiel. Daher unterstützen wir die Kinder dabei, sich neugierig und wissenshungrig die Welt zu erschließen und regen sie in ihren Selbstbildungsprozessen an.

 

2.2   Partizipation und offene Arbeit

 

Der Begriff Partizipation wird übersetzt mit Beteiligung, Teilhabe, Mitwirkung, Mitsprache und Einbeziehung.

Partizipation als Kinderrecht, bildet die Grundlage einer jeden demokratischen Gesellschaft. Demokratie muss gelebt und eingeübt werden. Dies beginnt sowohl in der Familie als auch in der Kita.

Im Kindergarten bedeutet dies, dass die Kinder in Ereignisse und Entscheidungsprozesse, die das Zusammenleben betreffen, einbezogen werden.

Ein wichtiges Erziehungsziel ist, dass die Kinder lernen, ihre eigenen Ideen, Wünsche und Bedürfnisse wahrzunehmen und zu äußern. Kinder erfahren durch Partizipation, dass sie und ihre Interessen gehört werden, dass ihre Meinung zählt. Dadurch gewinnen sie Eigenständigkeit und Selbstvertrauen. Für jedes Kind ist es daher wichtig, zu erleben: „Ich bin richtig und wichtig.“

Das heißt keinesfalls, dass immer nur der eigene Wille zählt, denn auch die Bedürfnisse der Gemeinschaft müssen bedacht werden und in den Entscheidungsprozess einfließen.

Die Kinder sollen lernen, einander zuzuhören und Kompromisse eingehen zu können.

In unserer pädagogischen Ausrichtung verfolgen wir den Ansatz der Offenen Arbeit. Dies geschieht unter Berücksichtigung der aktuellen Altersstrukturen bedürfnis- und interessensorientiert. Damit wird deutlich, dass es sich hierbei um einen stetig anhaltenden Prozess handelt, dessen Grundlage die Partizipation aller Beteiligten ist.

In unserem Kitaalltag haben unsere Kinder zahlreiche Möglichkeiten sich zu beteiligen:

 

2.2.1    Freispiel

Das freie Spiel stellt einen elementaren Grundpfeiler des partizipatorischen Handelns dar. In ihm können die Kinder ihren Bedürfnissen entsprechend, die freie Entscheidung über ihre individuelle Spielsituationen treffen.
In demokratischen Prozessen oder aber auch allein, können Entscheidungen zu Spielort, Spielpartnern und Spielideen getroffen werden.

 

2.2.2    Angebote und Projekte

Angebote und Projekte erfolgen grundsätzlich auf der Basis der Freiwilligkeit. Unsere Kinder entscheiden demzufolge selbstständig und individuell, an welchen Aktionen sie mitwirken und teilhaben wollen.
Der Interessentag stellt hierbei eine gute Plattform dar, um den Kindern ihre aktive Rolle in der Entscheidungsfindung zu verdeutlichen.

 

2.2.3    Essensversorgung


In kleinen Gremien oder aber in der großen Bezugsgruppe entscheiden unsere Kinder monatlich über die Bestellung des Mittagessens und können ihre Wünsche und Bedürfnisse hinsichtlich der Vesperversorgung anbringen. Hierbei erfolgt nach Möglichkeit auch die Berücksichtigung einzelner Bedürfnisse. Werden beispielsweise Milchspeisen von einzelnen Kindern grundsätzlich abgelehnt, werden diese mit dem anderen Wahlessen versorgt.
Gleichzeitig entscheidet jedes Kind bei jeder Mahlzeit vollkommen selbstständig über die zu wählenden Essenskomponenten sowie deren Menge.

 

2.3       Bildung in der Kita / Grundsätze der elementaren Bildung

 

Die „Grundsätze elementarer Bildung in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung im Land Brandenburg“ geben der Bildungsarbeit in unserer Kita einen Rahmen, den es mit Leben zu füllen gilt. Die Bildungsbereiche durchdringen sich im komplexen Alltag in der Kita und sind deshalb nicht wie Schulfächer als abgrenzbare Fachgebiete zu sehen.

 

2.3.1    Bildungsbereich Körper, Bewegung und Gesundheit

„Bewegung ist das Tor zum Lernen.“

Ludwig Koneberg

 

Bewegung fördert nicht nur die Entwicklung unserer Organe, Muskeln und Knochen, sondern trägt auch entscheidend zur Reifung unseres Gehirns und des Nervensystems bei. Somit bilden Bewegung und Wahrnehmung die Grundlage der Hirnreifung und schaffen somit die Voraussetzung für abstrakte Denkprozesse, wie Lesen, Rechnen und Schreiben.
Die zunehmenden Bewegungsfertigkeiten eines Kindes wirken sich positiv auf dessen Selbstbild und Selbstwertgefühl aus. Zudem kann Bewegung ein wichtiges Ventil für den emotionalen Ausdruck sein. Indem Absprachen getroffen, Regeln festgelegt werden und Rücksicht genommen wird,  fördern             Bewegungsangebote das Erlernen sozialer Verhaltensregeln.
Wir bieten unseren Kindern in unserem Haus, als auch auf dem Außengelände zahlreiche Bewegungs- aber auch Rückzugsmöglichkeiten. Wir stärken unsere Kinder in dieser Kompetenz mit Folgendem:

 

  • Bewegungsräume
  • Hochpodeste, Kletter- und Steigmöglichkeiten
  • Garten in mehreren Ebenen
  • Förderung der Anstrengungsbereitschaft durch Sport, Spiel und Spaß
  • Wahrnehmungsangebote (Bohnenwanne, Indoorsandkasten, Gelwanne)
    ​​​​​​​Gesund sein bedeutet, sich körperlich, seelisch und sozial wohl zu fühlen. Ein bewusster Umgang mit Gefühlen, positive Bindungserfahrungen, verlässliche Beziehungen, die Fähigkeit, mit Konflikten konstruktiv umzugehen sowie soziale Anerkennung wirken sich existenziell auf die Gesundheit aus. Wir stärken unsere Kinder in dieser Kompetenz wie folgt:
  • gemeinsames Kochen und zubereiten von Mahlzeiten
  • regelmäßige Zahnputzkurse
  • zahnärztliche Untersuchungen
  • gezielte Angebote zum den Themen gesunde Ernährung, Körperbewusstsein sowie Körperpflege
  • tägliches Obst- sowie Gemüseangebot

 

2.3.2    Bildungsbereich Soziales Leben

 

„Kinder brauchen Wurzeln und Flügel –

Wurzeln, um zu wissen, wo sie herkommen und

Flügel, um die Welt zu erkunden.“

Johann Wolfgang von Goethe

 

Soziale Beziehungen sind Grundvoraussetzung aller Bildungsprozesse.
Wir möchten unsere Kinder in erster Linie darin bestärken, nicht die Meinung anderer zu übernehmen, sondern sich selbst ein Bild von der Welt machen. Hierzu benötigt jedes Kind ein positives Selbstbild, welches ihnen nur durch eine positive Resonanz auf ihre Person, mit all ihren Bedürfnissen, Gefühlen und Gedanken vermittelt werden kann .Kinder erfahren in unserer Kita die Grundprinzipien des Zusammenlebens. So sollen sie lernen, den anderen mit   Respekt und Wertschätzung zu begegnen, so wie auch ihnen diese Werte entgegengebracht werden.  Die Kinder sollen erfahren, dass sie Rechte   haben, sollen aber ebenso ein Pflichtgefühl entwickeln. 
Durch Verhandeln aber auch durch das Streiten können Regeln, Normen und Werte, sowie gesellschaftliche und religiöse Orientierungen verstanden und akzeptiert werden. Das Ringen, um das was fair oder ungerecht ist, hilft Kindern Regeln zu verinnerlichen und Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Wir vermitteln die Grundprinzipien des Zusammenlebens durch:

  • Morgenkreise und gruppeninterne Veranstaltungen tragen dazu bei, dass sich ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt
  • das Einbringen eigener Ideen in Projekte und Angebote stärkt das Selbstbewusstsein
  • feste Tagesablaufpunkte, Rituale sowie die Bezugserzieherinnen selbst geben den Kindern Sicherheit und Orientierung und unterstützen sie dabei, selbstständig zu werden
  • Feste und Feiern stärken die Verbundenheit mit der Kita
  • Auftritte mit dem Kinderchor oder gruppenintern zu Festlichkeiten stärken Selbstvertrauen und Vertrauen in die Mitstreiter
  • unsere „Kleine Schulstunde“ gibt Sicherheit für einen angstfreien Schulstart
  • gemeinsames Ausführen von Aufträgen ( Tischdienst, Hilfe im Büro, Frühstücksvorbereitung, kleine Botengänge, Hilfe für den Hausmeister etc.) stärken Solidarität, Wertschätzung, Pflichtgefühl, Achtung und Teamgeist
  • unsere regelmäßigen Ausflüge fördern Verantwortungsgefühl, Umsichtigkeit und gegenseitige Rücksichtnahme

 

2.3.3    Bildungsbereich Sprache, Kommunikation und Schriftkultur

 

„Hundert Sprachen hat das Kind und Erziehung ist der Versuch,

die Sprachen zu verstehen.“

Loris Malaguzzi

 

Sprachliche Kompetenzen entwickeln sich durch selbstständige Aneignungstätigkeiten. Durch einen gemeinsam gestalteten und anregungsreichen  Alltag erhalten die Kinder vielfältige Impulse und erweitern ihre Fähigkeiten, Gefühle und Ideen auszudrücken, Dinge auszuhandeln, Erlebnisse wiederzugeben und eigene Ansichten zu begründen. Die kindliche Kommunikationskultur wird dadurch geprägt, wie Menschen in ihrem direkten Umfeld           miteinander umgehen. Begriffe, Sprachstrukturen und das Wissen, wie Sprache kommunikativ eingesetzt wird, übernehmen die Kinder von vertrauten Personen und aus ihrer direkten Umgebung. Unsere ganztägigen Sprachanreize haben wir wie folgt in unseren Alltag integriert:

  • in allen Räumen finden die Kinder themenorientierte Bücher
  • Morgenkreis, Kleine Schulstunde, Bezugsgruppenzeiten aber auch das Freispiel fördern die Kommunikation untereinander
  • Vorlesezeiten während der Ruhephase oder im Alltag integriert
  • Spielecken sowie Spielräume zum Rollenspiel, Theater- und Puppenspiel
  • Förderung von leisen Tischgesprächen
  • Reime und Gedichte werden ganztägig eingesetzt
  • Raumgestaltung mit vielen Zeichen, Symbolen und Buchstaben
  • Themenorientiert stehen Schreibutensilien und Schreibgeräte bereit
  • Projekte zu anderen Sprachen (Kinder anderer Nationalitäten, Sprache der Tiere, nach dem Urlaub im Ausland)

 

2.3.4 Bildungsbereich Musik     

 

„Es gibt Bereiche der Seele, die nur Musik beleuchten kann.“

Zoltan Kodaly

 

Musik und musikalisches Empfinden gehören zu den Grundkompetenzen eines jeden Kindes. Von Geburt an nehmen Kinder die Basiskomponenten   der Musik- Rhythmus, Melodie und Klangfarbe wahr. Dabei hat Musik einen enorm positiven Einfluss auf die geistige, seelische und emotionale Entwicklung der Kinder. Zudem schult sie die Konzentrationsfähigkeit, die Motorik, das Gedächtnis, die Ausdauer und die Lernmotivation sowie die sozialen Kompetenzen. Musik zu leben bedeutet, eine ganz eigene Ausdrucksform zu wählen und Freude am Singen, Tanzen und an der Bewegung zu haben. Wir geben den Kindern die Möglichkeit und regen sie durch eigenes Tun an, ihre Stimme als Instrument einzusetzen, Musik und Klangerfahrungen zu machen und einen Zugang zur Welt der Töne zu bekommen. Dies erreichen wir unter anderem mit der Schaffung folgender Bedingungen:

  • Tägliches Singen und Musizieren im Tagesverlauf
  • In Musikbereichen der Räume stehen Musik- und Klanginstrumente zur selbstständigen Nutzung bereit
  • Musikalische Hörgeschichten regen die Kinder zum Zuhören und Erleben der Musik an
  • Musik- und Bewegungsangebote, Tanz- und Rhythmikübungen
  • Malen nach Musik
  • Einsatz der Gitarre und anderen Medien in Ruhe- und Übergangszeiten
  • Nutzung von Musikangeboten außerhalb der Kita (Besuch von Kindermusical und Konzerten)
  • Musikalische Vorführungen bei Festen sowie externen Einrichtungen (Schule, Seniorenzentrum, Gemeinde, Bürgerhaus)
  • Basteln und Bauen von Musikinstrumenten

 

2.3.5  Bildungsbereich Darstellen und Gestalten

 

„Nichts ist im Verstande, was nicht zuvor in den Sinnen war.“

John Locke

Bildnerisches Gestalten beruht auf Wahrnehmungen, dient der Verarbeitung von Reizen sowie dem Ausdruck von Emotionen und entspricht dem Grundbedürfnis, sich selbst auszudrücken.
Gestaltungsprozesse sind Erkenntnisprozesse. Sie stehen in einem wechselseitigen Verhältnis zur geistigen und körperlichen Entwicklung des Kindes. Bildnerisches Gestalten ermöglicht es den Kindern, selbstständig tätig zu werden und sich als „selbstwirksam“, kreativ und kompetent zu erleben.
Dieser Bildungsbereich ist eng mit anderen Bildungsbereichen verknüpft. So werden beispielsweise Fertigkeiten und Fähigkeiten in der Fein-als auch Grobmotorik erlangt, das ästhetische Empfinden geschult, die Koordination und Konzentration gefördert sowie die Sprache zur Beschreibung der Tätigkeit oder des Werkes eingesetzt. Gleichzeitig können gestaltete Exponate aber auch Sprache ersetzen und Emotionen ausdrücken, die sprachlich noch nicht benannt werden können. Eine Zensur oder Wertung durch den Erwachsenen hat hierbei keinesfalls Platz.
Um sich kreativ entfalten zu können, bieten wir unseren Kindern folgende Möglichkeiten:

  • Bereitstellen von verschiedenen Materialien zur Anregung der Kreativität (Farben, verschiedene Papiere, Scheren, Stoffe, Wolle, Stifte, Pinsel, Schwämme, Rollen, Ton etc.)
  • großzügig gestaltete Kreativbereiche
  • Ausstellungsflächen für die Werke der Kinder
  • unterstützen der Kinder und begleiten beim Ausprobieren verschiedener Techniken (Zeichnen, Malen, Schneiden, Kleben, Spachteln, Drucken, Töpfern etc.)
  • vielfältiges Bau-, Konstruktions-und Naturmaterial regt die Kinder an, sich Phantasiewelten zu erschaffen und sich ihre Welt nachzubauen
  • eigene bildnerische Mitgestaltung des Portfolios

 

  2.3.6  Bildungsbereich Mathematik und Naturwissenschaft

 

„Der Beginn aller Wissenschaften ist das Erstaunen, dass die Dinge sind, wie sie sind.“

Aristoteles

 Nicht die Antworten, sondern die Fragen sind das Wichtige. Aus diesem Grund verstehen wir die Neugier der Kinder als elementaren Ausgangspunkt für das Erlangen von mathematischen und naturwissenschaftlichen Kompetenzen. Im täglichen Spiel setzen sich unsere Kinder mit zahllosen mathematischen und naturwissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten auseinander. Dabei steht das forschende Begreifen der Welt im Mittelpunkt der   naturwissenschaftlichen Bildung.
Um den Kindern mathematische Zusammenhänge sowie ein positives Natur- und Umweltbewusstsein zu vermitteln, haben wir folgende pädagogische Bedingungen geschaffen:

  • großzügig gestaltete Baubereiche zum Konstruieren und Bauen
  • Bereitstellung vielfältiger Materialien zum Forschen und Experimentieren (Lupen, Messbecher, Waagen, Mikroskope, Sandkästen, Maßbänder, Gewichte, Magnete etc.)
  • Nutzen der Elemente Wasser, Luft und Erde ( Matschbaustelle im Garten, Pflege selbstangebauter Pflanzen, themenorientierte Experimente und Projekte)
  • Themenbezogene Bücher und Poster
  • Verwenden von Zahlen und Mengen im Alltag (Abzählen des Geschirrs zum Essen, morgendliche Anwesenheitsprüfung, selbstständiges Durchzählen bei Ausflügen etc.)
  • Beobachten von Naturereignissen (Wetterbeobachtung, Aufblühen und Welken von Pflanzen, Jahreszeiten etc.)
  • Tierbeobachtung (Vogelfutterhäuschen, Insektenhotel, Tiere im Garten, Besuch beim Tierarzt, Ausflüge zum Bauernhof, Naturschutzcamp oder Tierpark, etc.)
  • Nutzen der waldreichen Umgebung für Spazier- und Beobachtungsgänge
  • Dokumentation der Beobachtungen in Bildern, Ausstellungen und Protokollen

 

3. Die Bedeutung der Spieltätigkeit

 

„Kinder sollten mehr spielen, als viele Kinder es heutzutage tun.

 Denn wenn man genügend spielt, solange man klein ist,

dann trägt man genug Schätze mit sich herum,

aus denen man später ein ganzes Leben schöpfen kann.

Dann weiß man, was es heißt, in sich eine warme, geheime Welt zu haben,

die einem Kraft gibt, wenn das Leben schwer ist.“

Astrid Lindgren

 

Spiel ist keinesfalls nur Spielerei sondern der Hauptberuf eines jeden Kindes, in welcher es sich aktiv und intensiv mit sich und seiner Umwelt auseinandersetzt, sich seine Lebenswelt konstruiert und rekonstruiert. Somit ist das Spiel von zentraler Bedeutung für die Entwicklung und Stärkung der Kompetenzen im emotionalen, sozialen, motorischen und kognitiven Bereich. Alles, was Kinder sehen und hören, fühlen, in den Händen halten und begreifen wird schnell zum Spiel. Ob es das Ziehen von Mustern auf dem Kartoffelbrei, das Selbstunterhaltungsspiel beim Anziehen, das Grimassenziehen beim Waschen vor dem Spiegel, das Aufheben und Werfen eines Steines oder das Klettern auf einen Baum ist, dient es doch immer dem Erwerb von zahllosen Kompetenzen.
Jedem Entwicklungsschritt, jeder neu erworbenen Fähigkeit geht eine Zeit der intensiven spielerischen Auseinandersetzung voraus. Das Spiel ist ein selbstgesteuerter Lern- und Erkenntnisprozess, bei welchem die Kinder durch ihre selbstgeschaffenen Herausforderungen zu besonderen Anstrengungen bereit sind. Es ist ein Nährboden für einen darauf aufbauenden Erwerb von notwendigen schulischen sowie beruflichen Fähigkeiten und steht in deutlichem Zusammenhang zur Schulfähigkeit.
Spiel fördert Fähigkeiten und Fertigkeiten, die notwendig sind, ein selbstständiges, selbstverantwortliches und teilautonomes Leben zu führen, Situationen zu entschlüsseln und mitzugestalten, Notwendigkeiten für ein soziales Verhalten zu erkennen und fremde und sowie eigene Wünsche und Bedürfnisse miteinander abzuwägen.
So wundert es also nicht, dass Forscher davon ausgehen, dass Kinder bis zum vollendeten 6. Lebensjahr 15.000 Stunden gespielt haben sollten.

 

4.  Dokumentation

 

 

4.1      Portfolio

 

In unserer Kita arbeiten wir mit einem selbstentwickelten und bereits lang erprobten Portfolio, welches für jedes Kind individuell angefertigt wird. Indem  die Ergebnisse, durch die Bezugserzieherin gemachten systemischen Beobachtung im Portfolio festgehalten werden, bündelt dieses alle bildungsrelevanten Informationen über das einzelne Kind. Zusammengeführt werden hier nicht nur die Systemischen Beobachtungen sondern auch          anekdotische Geschichten, Fotos, Produkte der Kinder sowie Geschichten aus der Familie und dem Kita- Alltag.

Das Kita- Portfolio dokumentiert Entwicklungsthemen und Bildungsprozesse der Kinder und unterstützt somit die Planung der pädagogischen Arbeit und    den intensiven Austausch zwischen Kindern, Pädagoginnen und Eltern bei der Entwicklungsbegleitung jedes einzelnen Kindes.

 

  4.2 Grenzsteine der Entwicklung – Beobachtungsinstrument und Frühwarnsystem

 

 

Zu den Aufgaben der Kita gehört es, Entwicklungsauffälligkeiten und Entwicklungsverzögerungen bei Kindern zu erkennen und gemeinsam mit den Eltern eventuelle Fördermöglichkeiten zu besprechen.

Die Pädagoginnen beobachten mit Hilfe der „Grenzsteine der Entwicklung“ die Fähigkeiten der Kinder. Zu den sechs beobachteten Entwicklungsbereichen zählen:

 

  • Spracherwerb
  • Körpermotorik
  • Hand- und Fingermotorik
  • Kognitive Entwicklung
  • Soziale Kompetenzen
  • Emotionale Kompetenzen

Wichtige Entwicklungs- und Bildungsabschnitte werden erfasst und einmal jährlich schriftlich festgehalten. Nicht erreichte Grenzsteine stellen ein Frühwarnsystem dar, welches die Pädagoginnen veranlasst, mit den Eltern ins Gespräch zu kommen und weitere Schritte zu besprechen. Dazu beraten sie die Eltern und geben Auskunft über Adressen diverser Förderstellen, wie beispielweise Logopädie- und Ergotherapiepraxen. Ob und in welcher Form Handlungsbedarf bei dem jeweiligen Kind besteht, klären diese fachlich qualifizierten Stellen ab.

 

4.3 Beobachtungsverfahren „Meilensteine der Sprachentwicklung“

 

Charakteristisch für den kindlichen Spracherwerb ist die zu jedem Alterszeitpunkt enorme Variabilität. So sprechen zum zweiten Geburtstag viele Kinder bereits Zwei-, Drei- und Mehrwortsätze, während andere Kinder noch in Einwortsätzen verharren. Da der qualitative Übergang vom vorherrschenden Wortschatzerwerb zum Grammatikerwerb mit Vollendung des zweiten Lebensjahres stattfindet, sind sich Experten darüber einig, dass ab diesem Zeitpunkt eine diagnostische Zäsur stattfinden muss. Um diese neuen Entwicklungsetappen begleiten und dokumentieren zu können, arbeiten wir mit den „Meilensteinen der Sprachentwicklung“, welche sich an den „Grenzsteinen der Entwicklung“ anlehnen. Klar beschriebene sprachliche Kompetenzen werden hierbei auf den vier Sprachebenen – Lexik, Grammatik, Kommunikation und Literalität eingeschätzt.   Diese Einschätzungen erfolgen einmal jährlich zum Zeitpunkt des Geburtstages des jeweiligen Kindes. Ausgehend von den jeweiligen Ergebnissen müssen demzufolge Entscheidungen hinsichtlich frühzeitiger sprachlicher Förderung getroffen und   abgestimmt werden.

 

4.4       Sprachstandsfeststellung

Wie bei den Schuleingangsuntersuchungen festgestellt wurde, weisen heutzutage immer mehr Jungen und Mädchen Sprachauffälligkeiten und Sprachentwicklungsverzögerungen auf. Eltern und die Kita sind verantwortlich, den Kindern vielfältige Sprachanregungen zu bieten. Das Land Brandenburg legt im Kitagesetz fest, dass in jeder Einrichtung eine Sprachstandsfeststellung im Jahr vor der Einschulung durchzuführen ist. Durch Beobachtungen und Dokumentationen der „Meilensteine der Sprachentwicklung“ durch die Pädagoginnen werden Auffälligkeiten bei Kindern erkannt. Von einer ausgebildeten Sprachförderpädagogin werden diese Kinder in einem speziellen Diagnostikverfahren (KISTE) getestet. Kinder mit   festgestelltem Förderbedarf werden in Kleingruppen gezielt gefördert. Dies geschieht verpflichtend in Form eines 12 – wöchigen Programmes zur kompensatorischen Sprachförderung. Die Sprachförderpädagoginnen unserer Einrichtung sind:

  • Heike Kind-Smolibowski
  • Petra Köppke
  • Silke Dreißig

 

5. Zusammenarbeit mit den Eltern

Kinder brauchen Erwachsene, die Zeit für sie haben, die ihr Anliegen ernst nehmen, die ihnen Anregung, Orientierung und Grenzen geben können. Das pädagogische Fachpersonal sieht sich als Partner der Erziehungsberechtigten. Jedem Kind eine gute Entwicklung und eine erfolgreiche Weiterentwicklung zu ermöglichen, erfordert die Zusammenarbeit aller Beteiligten.
Die Zusammenarbeit mit den Eltern erfolgt hierbei auf vielfältigen Ebenen:

  • Aufnahmegespräch mit der Leiterin und den zukünftigen Bezugserzieherinnen
  • Kennenlerntage
  • organisatorische und thematische Elternabende ( mindestens zwei im Kitajahr)
  • Elterngespräche
  • Entwicklungsgespräche
  • Elternvertreter- und Kitaausschusstreffen
  • Beteiligung der Eltern an pädagogischen Angeboten und Projekten

 

  • gemeinsame Feste, Ausflüge und Aktionen
  • Elternnachmittage sowie Bastelnachmittage
  • gemeinsame Gartenarbeitseinsätze